Dr. Georg Mahler, der Ehemann von Emmy Mahler, war Leiter der Firma Bobbin in Gmünd gewesen, welche 9 Angestellte und 103 Arbeiter beschäftigte. Im Jahr 1938 wurde er auf schändliche Art entlassen, die Familie musste unter widrigsten Umständen über Wien in die Dominikanische Republik und weiter in die USA flüchten. Emmy Mahler schrieb eine Art Tagebuch über die ganzen Ereignisse, auch noch über ihre heile Welt vor dem Nationalsozialismus in Gmünd, über den Umbruch 1938 und wie hart es den Gmünder Juden damals erging. Lizzy Jalkio, die Tochter von Georg und Emmy Mahler, hat den Text, den sie als Brief von ihrer Mutter erhalten hatte, unter dem Titel "Jeder Tag ist ein Abschied" der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die Erlebniserzählung im Internet: Erinnerungen. Lebensgeschichten von Opfern des Nationalsozialismus S. 20
Christine Werner hat den packenden Stoff in ihrem Roman "Wien ist nicht Chicago" verarbeitet.
Zu den genaueren Umstände der Arisierung der Fa. Bobbin siehe: Bobbin Holzwarenfabriks AG. In: Ökonomie der Arisierung, Band 2, S. 682-685