« Kaufvertrag Juli 1941 | Es steht im Grundbuch: Das Sägewerk gehörte Löwy und Winterberg! » |
Grundbuch: Harmannschlag Einlagezahl 116
Anfang September schon war ich in Gmünd, um mir die Liegenschaft im Grundbuch anzuschauen. Damals wusste ich noch nicht, dass für "adeligen" Grundbesitz eigentlich die Landtafel zuständig wäre. Aber mit dem Verkauf an die "Ostmärkische" ist 1944 auch im bürgerlichen Grundbuch eine Einlage angelegt worden.
Hier die für die Arisierung wichtigen Einträge:
Zur Liegenschaft gehören die Parzellen
Postz. | Katastralzahl | Bezeichnung |
1 | 126 | Baufläche |
2 | 127 | Baufläche |
3 | 128 | Baufläche |
4 | 129 | Baufläche |
5 | 130 | Baufläche |
6 | 131 | Baufläche |
7 | 1586 | Wald |
8 | 1588 | Werkplatz |
9 | 1587/2 | Hutweide |
10 | 1640/2 | Werkplatz |
Im Gutsbestandsblatt wird gleich unter dieser Aufzählung das fremde Eigentum an den Bauwerken auf diesem Grund vermerkt:
25. 5. 1944 - 450. Für die von der Landtafeleinlage Zl. 461 abgeschriebenen Grundstücke Postz. 1 bis 10 diese Einlage eröffnet. Mitübertragen nachstehende Eintragung: 8.5.1929 Rv 339. A.Bg.Nr.7/1928: die Errichtung je eines Bauwerkes im Sinne des §435AbGB auf den Bauflächen 126 bis 131 angezeigt.
Man erwähnt die Meldung der Gemeinde mit dem bekannten Anmeldebogen Nr.7/1928, nennt den Eigentümer der Bauwerke hier aber nicht. Es musste aber jedem weiteren Käufer klar sein, dass die Gebäude nicht zum Grundstück gehören und vom Eigentümer extra erworben werden müssten, sollte man sie auch besitzen wollen.
Besonders interessant wird das Eigentumsblatt, weil wir erfahren, wer denn nun das Grundstück erworben hat:
Postz. | Eintragung | Anteile |
1 | 25.5.1944 – 450. Kaufvertrag vom 31.7.1941 u. Kaufvertragsnachtrag u. Aufsandungserklärung vom 16. 7. 1943: Das Eigentumsrecht für die Ostmärkische Holzverwertung Dipl. Forst.-Ing. Timmel, Kommanditgesellschaft einverleibt. |
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2 | 25. Juni 1949, 236. Auf Grund des Rückstellungsübereinkommens vom 22. Dezember 1948 wird das Eigentumsrecht einverleibt für die Verkaufsbüro österreichischer Waldbesitzer registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung zur Gänze |
1/1 |
3 | 11.April 1951, 159. Auf Grund des Beschlusses des Handelsgerichtes Wien vom 23.2.1951, Gen. 31/230-22 wird die Änderung in „Genossenschaft österreichischer Waldbesitzer, Holzwirtschaftsbetriebe, registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung“ angemerkt. |
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4 | 7. Feber 1967, 246. [zwei private Käufer erwerben die Liegenschaft je zur Hälfte] |
Die Nummern hinter den Datumsangaben beziehen sich auf zugehörige Dokumente in der Dokumentensammlung. Es wird spannend werden, die jeweiligen Kaufverträge zu studieren und mehr über die Hintergründe der Arisierung zu erfahren!
Dieser Eintrag wurde verfasst am 04 Nov 2011 um 20:06 von prinzeps und ist abgelegt unter Dampfsägewerk von Löwy und Winterberg in Joachimstal.
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