Kategorien: "HeimatForschung"

Josef Glasl-Hörer (1851-1918), Sohn von Hitlervater Alois Schicklgruber erster Ehefrau

Juni 6th, 2023

Ich habe einnmal alles zusammengeschrieben, was man über den von mir entdeckten, natürlichen Sohn der Anna Glasl in Erfahrung bringen kann. Es ist doch einiges. Ob es Zusammenhänge mit der Familie Schickgruber/Hitler gibt: es sieht auf den ersten Blick nicht so aus. Es war jedenfalls kein leichtes Leben, das der Mann gehabt hat.

  josef_glasl_hoerer.pdf 

Der Wanderer im Waldviertel

Mai 31st, 2023

Ich habe die Kapitel aus Reils romantischer literarischer Wanderung aus dem Jahr 1823 abgeschrieben, die sich auf die Gegend um Weitra beziehen. Angeblich war er 1815 hier. Ich denke aber, dass er eventuell zwei Mal im Waldviertel war bzw. dass er einiges mit der Freiheit des Autors erfunden hat. Besonders eindrücklich und empfehlenswert sind seine Schilderungen über die Glashütten von Vater und Sohn Zich in der Schwarzau bzw. in Joachimstal.

Der Wanderer im Waldviertel (Brünn 1823) PDF

Bericht einer Frau im Reichsarbeitsdienst über Spital bei Weitra

Mai 15th, 2023

Gehen wir mit einer jungen Wienerin in den Reichsarbeitsdienst nach Spital bei Weitra:

 

"In Weitra musste ich vom Bahnhof ein gutes Stück, etwa drei Kilometer, zu Fuß gehen, bevor ich nahe der kleinen Ortschaft Spital das Barackenlager des Reichsarbeitsdienstes erreichte, wo ich die nächsten Monate verbringen sollte. In der reizvollen Landschaft des Waldviertels, dicht an den Rand eines der typischen kleinen Hügel gerückt, aus denen riesige Granitblöcke ragen, die von alten Bäumen beschattet werden, standen die Holzbauten."

 

Hier ihr Augenzeugenbericht aus einem Bauernhof:

 

"Nach wenigen Tagen Einschulung begann für uns die Arbeit bei den Bauern. Wir sollten tagsüber sowohl bei der Feld- als auch bei der Hausarbeit helfen. Von Hygiene wussten die Waldviertler Bauern damals noch nicht viel, und unsere Aufgabe bestand daher unter anderem auch darin, in dieser Hinsicht aufklärend zu wirken. Einiges ergab sich dabei fast von selbst, denn wir Arbeitsmaiden hatten das Recht, von eigenen Tellern zu essen, nicht aus einer gemeinsamen Schüssel.

Das Anwesen, in dem ich meine Arbeit beginnen sollte, lag am Rande des Dorfes. Ställe und Nebengebäude erschienen mir durchaus ansehnlich, das Wohnhaus aber war winzig klein. Es bestand nur aus einem geräumigen Vorraum und einer großen Stube, in der sich nicht nur ein mächtiger Schrank, der Herd und ein langer Tisch mit vielen Stühlen befanden, sondern auch ein ausladendes Doppelbett. Offensichtlich hielt sich die Familie hier Tag und Nacht auf, denn ich sah keine anderen Räume.

Zuerst wagte es die Bäuerin nicht, mir Arbeit zu schaffen, obwohl es an dieser nicht mangelte. In der Ecke neben dem Herd befand sich ein ganzer Berg schmutzigen Geschirrs, und so beschloss ich, vorerst dieses zu reinigen. Aber im Vorhaus, wo die Bäuerin sonst diese Arbeit verrichtete, hielt ich es nicht aus. Hier bewahrte sie auch das eingesurte Fleisch auf, und dieses stank derart penetrant, dass ich kurz entschlossen das Geschirrschaff auf die Straße trug, es auf der Hausbank abstellte und hier mit der Arbeit begann. Ich säuberte auch das Essbesteck, das bisher von den Familienmitgliedern nur abgeleckt, ins Tischtuch gewischt und in die entsprechende Lade gelegt worden war.

Die Bäuerin ließ mich gewähren, also versuchte ich, auch sonst etwas Sauberkeit in das Haus zu bringen. Ich fegte das Vorhaus und die Stube, wusch die Kinder und zog ihnen frische Kleidung an. Kaum aber hatte ich versucht, das Bett frisch zu überziehen, wehrte die Bäuerin entsetzt ab. Das Bett durfte nur sie berühren, es war ihr intimster Bereich, hier schlief sie mit der ganzen Familie. Zwischen ihr und dem Bauern lag das jüngste Kind, neben ihnen und am Fußende des Bettes ruhten die anderen, kreuz und quer liegend. Ein eigenes Bett für jedes Familienmitglied war ihr unvorstellbar."

 

Die Hühner fraßen die Fingerspitze

Irene Hudler, geboren 1925, Wien

Aus: Erlebte Geschichte Niederösterreich (St. Pölten/Wien/Linz 2004) 76-82

 

Wer hat's gefunden?

Mai 5th, 2023

Das erste und letzte Mal hat Konrad Heiden 1936 ein Papier in der Hand gehabt, das Alois Schickelgrubers (alias Hitler) erste Heirat dokumentierte. Der Antifaschist Heiden hat in der ersten Auflage seines Adolf Hitler : eine Biographie noch nicht darüber berichten können, erst in der Neuauflage 1937: Alois Schicklgruber habe 1864 Anna Gassl-Hörer geheiratet. Viele Hitler-Biographen nannten 1873, weil die "Zeitzeugin" und Plaudertante Maria Pernstein dies 1938 so angab. Und viele nur die Erstausgabe von Heidens Biografie gelesen haben.
Roman Sandgruber schreibt in Hitlers Vater, dass natürlich eher Heiden zu vertrauen sei, aber die Sache nicht entschieden sei, weil bis heute kein Heiratsdokument gefunden wurde, weil man nicht wisse, wo die beiden geheiratet haben. In Braunau jedenfalls nicht und man wisse nicht, wo man überall nachschauen sollte.

Bis gestern fand man kein Dokument darüber. Gestern hab ich die Heiratsmatrik gefunden. Heiden hat recht gehabt:

Salzburg-Nonntal Trauungsbuch | TRB3, 1825–1866, fol. 116

Am 26. April 1864 heiraten in der Kirche Salzburg Nonntal Alois Schicklgruber und Anna Glassl-Hoerer.

https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-nonntal/TRB3/?pg=112

Ich freue mich, damit einen kleinen Baustein für die Schicklgruberbiographie beitragen zu können.

Wien, am 5. Mai 2023     Mag. Martin Prinz

Wer hat's gefunden?

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Konrad Heiden: Das Zeitalter der Verantwortungslosigkeit (2. Auflage, Zürich 1937)
Maria Pernstein: Privataufzeichnungen
Roman Sandgruber: Hitlers Vater Wie der Sohn zum Diktator wurde (Wien 2021)

Ein schöner Tag

Juli 9th, 2018

im Archiv der Republik! Habe zwei Gauakte eingesehen, darin viel mehr erfahren als erwartet und deswegen fast zwei Stunden die Luft angehalten!


Es ist jetzt klar, wer der Stiefvater von Helene Jäger war und es ist klar, dass Max Fitzthum, der Nazilehrer in Weitra, einer der berüchtigten Fitzthumbrüder war, die nach dem Anschluss ordentlich abgeräumt haben. Nach 1945 hat dann einer dieser Brüder, der Rechtsanwalt Norbert Fitzthum, zufällig Helene Jäger bei ihrem NS-Verfahren vertreten.

Inhaltlich wird später davon berichtet!