Kategorie: "Gmünd"

Kandidaten der NSDAP bei NÖ-Landtagswahl 1932

Oktober 7th, 2024

Merkwürdig für mich ist oft, dass Opfer des Nationalsozialismus ohne Rücksicht auf deren Privatsphäre immer mit vollem Namen genannt werden, die Namen von NSDAP-Politikern, besonders auf lokaler und regionaler Ebene, aber nicht. Aus Rücksicht auf deren Familien, heißt es häufig. Ein Beispiel findet man im Buch "Am Anfang war das Lager" über die Gmünder Neustadt von 2014. Auf die Frage: "Wer waren die Nazis?" folgt eine Liste von NSDAP-Parteiangestellten, nennt deren Funktion in Gmünd, ihre Angehörigkeit bei Partei, SA oder SS, aber vom Familiennamen nur die Initiale. Selbst die Namen höchster Funktionäre werden nicht ausgeschrieben, fast 70 Jahre nach der Befreiung vom Nationalsozialismus! Ich konnte auf die Schnelle nur die Kreisleiterin der Frauenschaft, die das Amt auch in der Zeit der Illegalität innehatte, identifizieren: Leyrer wird als Theresia L. geführt.

Lange war ich auf der Suche nach der Liste der NSDAP-Bewerber für die NÖ-Landtagswahl vom 24 April 1932. Für die Geschichte des Nationalsozialismus von besonderem Interesse, sind es doch frühe, höchste Vertreter der Partei. Darunter sollte sich auch Adolf Neugschwandtner befinden. Erst heute fand ich die Liste durch Zufall – bisher war sie mir entgangen, weil Adolf mit Neugschwandner geschrieben wurde.

Und hier ist sie:
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Der Wahlkampf in Niederösterreich.

Die Wahlwerberlisten der N. S. D. A. P. Hitler-Bewegung. Wie wir erfahren, hat die N. S. D. A. P. Hitler-Bewegung für die Landtagswahlen in Niederösterreich folgende Wahlwerberlisten aufgestellt:

Wahlkreis Eisenwurzen (Amstetten).

Lehrer Emmo Langer, Justizoberaktuar Rudolf Till, Fahrdienstleiter August Heger, Pächter Franz Schörghuber, Rechnungsrat Wilhelm Grunert, Lehrer Josef Heinisch, Holzwarenerzeuger Franz Pfister, Landwirt Ferdinand Voglauer, Zimmermeister Josef Haider.

Wahlkreis Traisengau (St. Pölten).

Lehrer Emmo Langer, Kaufmann Karl Raab, Landwirt Johann Bugl, Gärtner Ludwig Aufreiter, Weinhauer Alois Neuhold, Militärbeamter Georg Stahl, Landwirt Anton Reithner, Arzt Dr. Jury, Landwirt Johann Weigl, Modelltischler Josef Frank, Ingenieur Schöber, Bahnadjunkt Leopold Grasl, Oberpostverwalter Rudolf Schadn.

Wahlkreis Steinfeld (Wiener-Neustadt).

Magister Walter Rentmeister, Postamtsdirektor Franz Schmid, Forstrat Ing. Leo Parzer, Generalmajor Robert Rigel, Schlossergehilfe Julius Widek, Kaufmann Dr. Leopold Walter, Oberrevident Richard Slama, Arzt Dr. Gustav Pum, Landwirt Johann Koglbauer, Arbeiter Robert Pahr, stellenloser Beamter Rudolf Kremmel, Ing. Max Schäffler, Bundesbahnschaffner Franz Morgenbesser, Hauptschullehrer Max Mörbe, Gastwirt Josef Frank.

Wahlkreis Wiener Boden (Baden).

Magister Walter Rentmeister, Postamtsdirektor Franz Schmid, Fabriksportier Franz Ernst, Müller Adolf Neugschwandner [so!], Bahnbeamter Franz Erben, Finanzoberrevident Eduard Buhl, Hilfsmonteur Franz Schier, Bundesbahnrevident Konrad Hawel, Landwirt Matthias Payer, Schlosser Alfred Stanzl, Notariatssubstitut Dr. Walter Gottsleben, Oberlehrer Walter Martinek, Industriebeamter Sackl, Bundesbahninspektor Leopold Schnittchen, Zollrevident Julius Uhl, angestellter Baumeister Josef Wurzberger.

Wahlkreis Marchfeld (Mistelbach).

Notariatsanwärter Dr. Otto Möstl, Oberstleutnant Rudolf Saliger, Lehrer Hermann Reschny [21.05.193202.06.1932, danach in den Bundesrat entsandt] , Kleinbauer Franz Kneuß, Bundesbahnschaffner Franz Rausch, Gastwirt Gottfried Lewitschnigg, Lehrer Josef Habrich, Bundesbahnangestellter Edmund Huber, Hilfsarbeiter Franz Rupp, Kaufmann Johann Loos, Landwirt Oskar Högner, Theodor Hörmann, Elektriker Karl Brenner.

Wahlkreis Weingau (Korneuburg).

Sepp Autrith, Gewerbetreibender Mechaniker Alois Barthe, Landwirt Dr. Johannes Hardegg, Landwirt Anton Aringer, Hauptschullehrer Anton Leithner, Vorarbeiter Ernst Holletschek, Notariatskandidat Doktor Fritz Gerstner, Bauer Alois Kurz, Weinhauer Franz Fürnkranz, Kaufmann Ludwig Hambek, Baupolier Matthias Donabauer.

Wahlkreis Waldviertel (Gmünd).

Hauptmann Josef Leopold, Lehrer Josef Reisinger, Bauer Franz Pind, Lehrer Johann Deringer, Viehhändler Fritz Obenaus, Lehrer Hans Eibensteiner, Handelsschullehrer Wilhelm Hanisch, Landwirt Anton Kugler, Bauer Heinrich TrappI, Revierverwalter Ing. Friedrich Robausch.

Wahlkreis Wachau (Krems).

Hauptmann Josef Leopold, Wirtschaftsbesitzer Doktor Josef Höfinger, Stadtrat Karl Rohrhofer, Arzt Dr. Hans Famira, Kellermeister Karl Straßmayer [03.06.193223.06.1933], Wirtschaftsbesitzer Leopold Pirringer, Kaufmann Franz Liebenberger, Steueramtsvorstand Leopold Mittereder, Wirtschaftsbesitzer Franz Kauel.
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Die NSDAP erhielt 110.808 Stimmen, das war ein Anteil von 14,15 %, und zog mit 8 Mandataren in den Landtag ein. Diese sind im obigen Text mit der Kurzbiografie auf noe-landtag.gv.at verlinkt.

Quelle für die Liste ist die Ostdeutsche Rundschau (Deutschösterreichische Tages-Zeitung S. 2) vom 22. März 1932.

 

Nachrichten aus einer verdrängten Zeit Gmünds

August 29th, 2024

Nachrichten aus Gmünd, stammend aus den ersten Monaten nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten. Bis auf zwei gekennzeichnete Beiträge stammen sie aus der parteinahen „Land-Zeitung“ des Kremser Verlegers Josef Faber. Thema der Auswahl: Judenhass und Judenverfolgung

1938

Eingesperrt wurde der hiesige Sohn des Josef Schwarz, da er sich in nicht wiederzugebender Weise über die jetzige Bewegung ausdrückte. Auch andere „Standespersonen“ wurden in Schutzhaft genommen, einige aber nach kurzer Zeit wieder entlassen. Bei dem früheren Regime hätten sie nichts zu lachen gehabt, wenn sie sich so verhalten hätten. Frau Birgfellner (Riehl) welche wegen nat.-soz. Betätigung seinerzeit als Postbeamtin entlassen wurde, wurde wieder beim Postamt Gmünd 2 eingestellt. Wie überall, wurde die Gemeinde, Sparkasse, Fürsorge usw. von den Nationalsozialisten übernommen und die früheren Amtswalter enthoben. Überall aber ging man äußerst human vor. Unsere früheren SS und SA-Männer waren sofort zur Stelle und versehen ihren Dienst. Von Deutschland sind SS-Männer nach Gmünd per Auto gekommen, welche in ihren schmucken Uniformen Aufsehen erregen. Auch die jüdischen Rechtsanwälte stehen unter Aufsicht. Auch die jüdischen Ärzte erhielten eine Aufschrift, damit Fremde sie als Juden erkennen. Auch die Kanzleien der Juden Friedmann und Pollak stehen unter Aufsicht. Doktor Glaser ist bereits von Gmünd abgefahren. Der frühere Heimatschützer Dr. Michl wurde zu drei Monat Haft verurteilt, da er sich in unanständiger Weise gegen die Bewegung aussprach.

[Heimatschützer: Mitglied des Heimatschutzes, einer paramilitärischer Einrichtung der den Nazis verhassten Vaterländischen Front Österreichs.]

 

Verschiedenes. Die jüdischen Firmen Löwy, Reich und J. Schwarz wurden unter arischer Leitung gestellt. –  Unsere stramme SS erhielt bereits schmucke Uniformen, welche den schlanken jungen Männern vorzüglich passen. Die Sammlungen in den einzelnen Ortschaften werden planmäßig durchgeführt und fließen die Spenden der diensthabenden SA und SS zu. Pg. Herr Oberlehrer Bründl, ein geborener Gmünder, ist unermüdlich tätig, die Bevölkerung aufzuklären und hält massenhaft besuchte Versammlungen ab. Er wurde von dem früheren Regime mit Hass und Maßregelung verfolgt. Als Dietwart des Deutschen Turnvereines Gmünd ist er allen in bester Erinnerung, da er ein vorzüglicher, mit großem Wissen ausgestatteter Redner ist. Pg. Walter Weiner, welcher ebenfalls ein strammer Turner war, ist in Wien NSBO [Nationalsozialistische Betriebszellenorganisations]-Leiter seiner Firma, welche seit Jahren die größte Reklame (Lichtreklame)-Firma Wiens ist. Der einzige arische Rechtsanwalt in Gmünd ist Pg. Dr. E. Wais, in dessen Kanzlei auch Pg. Dr. Schrattel, dessen schneidigen Reden den Gerichtssaalbesuchern bekannt sind. – Der nächste Jahrmarkt findet am 12. April in Gmünd 2 (Neustadt) statt und wird hoffentlich von vielen arischen Marktfieranten [Marktfahrer] und Käufern besucht. Es ist ja die Osterwoche. Das städt. Museum ist wieder jeden Sonn- und Feiertag geöffnet und versäume keiner den Besuch desselben. Er wird dadurch unsere deutsche Stadt besser kennen lernen. Unsere strammen SA- und SS-Männer und die Hitlerjugend, zu der ein großer Zulauf herrscht, veranstaltete am 24. d. abends einen großen Propagandazug durch die Stadt. Die Beteiligung bewies wieder glänzend, dass die neue Zeit in Gmünd verstanden und freudig begrüßt wird.

[Pg.: Parteigenosse, Mitglied der NSDAP]

 

Nun sind auch in Gmünd alle jüdischen Geschäfte durch das Anbringen von großen Zetteln mit der Aufschrift „Jüdisches Geschäft“ erkenntlich gemacht. Alle werden dadurch ihre Kunden verlieren, denn die Parole heißt: „Kauft nur bei Ariern!“ Wie wir hören, wollen manche Juden Gmünd verlassen. Nur wissen sie nicht, wohin. Auch die jüdischen Kaufhäuser in den Städten der Umgebung, z. B. in Schrems, Weitra, Litschau u. a. tragen ähnliche Kennzeichnungen. Die Bäcker drüben [in der Tschechei] klagen schon, dass ihnen jetzt das Brot übrigbleibt, das früher Staatsangestellte und Pensionisten herübertrugen.

Nachrichten aus einer verdrängten Zeit Gmünds
Titelseite Land-Zeitung 13. April 1938

Abgezogen. Wie uns mitgeteilt wird, verlässt Rechtsanwalt Dr. Mayer-Friedmann unsere Stadt. Die beiden jüdischen Anwaltsanwärter Dr. Glaser und Dr. Tellmann haben ebenfalls unsere Stadt verlassen. Sie zeichneten sich durch anmaßendes Benehmen auch bei Gericht aus, sodass sie der Richter ermahnen musste; ein Staatsanwalt von Krems sagte sogar einmal zu Dr. G.: „Benehmen Sie sich anständig, Ihre Manieren müssen Sie sich abgewöhnen, wir sind nicht in Tarnopol.“

[Tarnopol/Ternopil: Stadt in Galizien, von wo viele Juden zugezogen waren]

 

Zum Nachweis der arischen Abstammung teilt das Pfarramt im Pfarrblatt mit, dass alle Bewerber im Matrisenscheine [„um Matrikenscheine“?] von der Stadt Gmünd nur nachmittags von 2 bis 5 Uhr in der Pfarrkanzlei vorsprechen mögen, um den auswärts wohnenden Bewerbern, die vielfach schon mittags wegfahren müssen, die Möglichkeit zu geben, ihre Scheine vormittags erhalten zu können. Bekanntlich soll jeder eine arische Abstammung bis zu den Großeltern nachweisen können. Besonders wichtig ist dies für Bewerber um eine Staatsanstellung.

 

Was ist Rasse? Es gibt auch hier noch Personen, welche die Rassengesetze nicht anerkennen wollen und sagen, wir alle sind Menschen. Menschen sind wir zwar, aber nicht alle gleich. Was ist nun Rasse? Rasse ist die Gemeinschaft von Menschen, welche gleiche geistige und körperliche Merkmale haben, die vererblich sind. Es können sich die guten und auch die schlechten geistigen Eigenschaften geradeso vererben, wie die körperlichen Eigenheiten. Will sich eine Rasse rein erhalten, so darf sie sich mit einer anderen Rasse nicht vermischen. Der Mischling erbt auf die schlechten Eigenschaften der Rasse. Darum hat Deutschland die Nürnberger Rassengesetz [so!] geschaffen. Nur der Internationale kennt keine Rasse, dem ist Mensch, Mensch; er weiß aber, dass gerade er, der meist von Juden geführt wird, die Eigenschaften dieser Rasse mitvererbt. Zu welchem Schaden, ersehen wir ja jetzt besonders deutlich an dem vergangenen Elend, wo die internationalen demokratischen Regierungen herrschten, bei denen meist das jüdische Großkapital und jüdische Akademiker herrschten. Ihnen war ihr Ich Hauptsache, das Volk aber, die Rasse, nebensächlich. Sie wollten es vermischen und indifferent machen. Es ist ihnen dies leider durch den Lauf der Jahre gelungen. Dies soll nun anders werden. Jede Rasse, auch die jüdische, soll sich unter sich vermehren, aber auch sich selbst verwalten und erhalten. Land ist hiezu genug auf Erden!

 

Weitra.
Warnung!
Zu meiner Empörung wurde von schmutzigen Elementen das Gerücht verbreitet, dass ich und meine Frau anlässlich der Abstimmung nicht wahlberechtigt waren, weil ich Judenstämmling sei; hingegen wäre mein Sohn, Dr. Felix Freund, Rechtsanwalt in Weitra, schon abstimmungsberechtigt gewesen. Mittels in meinen Händen befindlichen Dokumenten weise ich nach, dass meine Urahnen und Ahnen beiderseitiger Elternteile, schon vor dem Jahre 1600 in Kehrbach, Arbesbach, Frauenwies und Streith bei Langschlag, also ausschließlich im Bezirk Gr.-Gerungs, als Bauern ansässig waren. Der Stammhof, der meinen Ahnen seit mehr als 150 Jahren gehört, wird derzeit von meinem Vetter Franz Freund, Bauer in Streith Nr. 6, bewirtschaftet. Aus den Taufmatriken des Pfarramtes Gr.-Gerungs können obige Tatsachen jederzeit geprüft werden.

Ich warne jedermann nachdrücklichst, künftighin Gerüchte, dass meine Abstammung nicht rein arisch sei, zu verbreiten, da ich gegen solche Gerüchtemacher energischest vorgehen werde.

Alois Freund, Postamtsdirektor a. D., Weitra, N.-Oe.                                                                                     1189

 

Alles war verjudet. Der Lebensmittelgroßhandel Österreichs (auch die Konsumvereine) war geradezu jüdisches Monopol. Beim Zentralviehmarkt waren mehr als die Hälfte der Kommissäre, welche schwer verdienten, Juden. Die übrigen, d. h. die Arier bildeten nur Staffage. Ein Großteil des österreichischen Landbesitzes war in jüdischen Händen. Diese hatten sich den Besitz bei Zwangsversteigerungen usw. ergaunert. Auch im Waldviertel ist dies hier leider vorgekommen. Diese Besitzverhältnisse dürften sich schon in allernächster Zeit erheblich ändern. Es haben sich schon in einer ganzen Reihe von Orten Arbeitsgemeinschaften arischer Händler gebildet, um die Viehmärkte (auch den Wiener Markt) judenfrei zu machen. Deutschland wird seinen Brotkorb in die eigenen Hände nehmen und nicht mehr rassenfremden Elementen zur Ausbeutung überlassen. Es wird auf allen Gebieten gründlich Reinigung eintreten. Und dies alles, die ganze Verjudung geschah unter der Protektion der christlichen Schuschniggregierung. Dies war ja begreiflich, da ja der Chef derselben eine Jüdin heiraten wollte und Starhemberg von den Juden auf Kosten des Volkes saniert wurde.

 

Eine betrügerische Judenfirma. Bekanntlich besitzt die Steinindustriefirma Carl Benedikt, Wien 3., Rennweg, in Gmünd ein größeres Steinbruchswerk (Werkstätten) und in der Umgebung Steinbrüche. Nun wurden der Chef der Fa. Carl Benedikt und sein Bruder Leo Benedikt dem Gericht wegen betrügerischer Kirda [so! Krida] eingeliefert. Die jüdische Firma verstand es, seit 1918 durch betrügerische Buchungen Aktivität vorzutäuschen, obwohl sie schon zu dieser Zeit mit Zahlungsschwierigkeiten zu kämpfen hatte. Nun wurde ein Schuldenstand von 150.000 Reichsmark festgestellt. Die Firma kaufte seinerzeit das Werk von der Firma Neuwirth in Gmünd. Das Gmünder Werk soll einstweilen unter kommissarischer Leitung fortgeführt werden.

 

Arisierung. Wie uns mitgeteilt wird, soll die Holzwarenfabrik „Bobbin“ in eine arische Firma umgewandelt werden und von einem arischen Konsortium erworben worden sein. Seit dem Umbruch beschäftigte die Fabrik nur eine geringe Anzahl Arbeiter. Hoffentlich tritt nun wieder Vollbetrieb ein. Die Bobbin war auch früher eine Aktiengesellschaft.

 

Großes Aufsehen erregte am 18. d. ein kleiner Zug. Zwei Personen aus der Umgebung (ein Bursch und ein Mädel) kauften in einem jüdischen Geschäft eine geringfügige Ware (Blaudruck). Zwei SS-Leute in Zivil führten die beiden mit einer großen Spotttafel durch Gmünd 1 und 2, was begreiflicherweise Aufsehen erregte. Jedenfalls war der Umzug für die beiden keine angenehme Sache.

 

Arisierung. Die jüdische Großhandlung E. Löwy und Sohn ging käuflich in den Besitz der Herren Speil und Hudler über, wodurch die Firma arisiert ist. Das große Handlungshaus befindet sich bekanntlich am Hitler-Platz in Gmünd 1. Das Kaufhaus Kohlseisen in Gmünd 2 ist geschlossen und wird jedenfalls ebenfalls in Kürze arisiert werden. Es sind mehrere Interessenten vorhanden. Die Lederhandlung Reich in Gmünd 1 wurde unter arische Leitung (kommissarisch) gestellt. Der jüdische Schuhmacher Neufeld in der Kirchengasse, Gmünd 1 hat sein Geschäft geschlossen und Gmünd verlassen. Der jüdische Rechtsanwalt Doktor Mayer Friedmann soll sich auf Kur nach Baden begeben haben. Auch die jüdischen Rechtsanwaltsanwärter Dr. Glaser und Dr. Tellmann haben Gmünd ebenfalls verlassen. Die jüdischen Geschäfte haben gar keine Kunden und wird ihnen nichts übrigbleiben, als die Geschäfte an Arier abzutreten. Meistens haben sie ohnehin geschlossen. Der ehemalige GR. und „Inhaber“ mehrerer Funktionen in allen möglichen Ämtern, Karszewsky, hat ebenfalls Gmünd verlassen; dieser Herr hatte auch in der IBK., Arbeitslosenamt usw. ein gewichtiges Wort zu reden und war der Ansicht, dass Ausgesteuerte nicht bei öffentlichen Arbeiten verwendet werden dürfen. Auch in der Gemeindestube spielte er oft die erste Geige. Er soll jüdischer Abstammung sein.

[IBK. Industrielle Bezirkskommission, paritätisch von Arbeitgebern und Arbeitnehmern besetzt, regelte Arbeitsmarktfragen, zahlte Notstandsunterstützung aus]

 

Arisierung. Bezugnehmend auf den in Folge 27. vom 6. Juli Ihrer Zeitung unter „Arisierung“ erschienenen Artikel, betreffend die Firma E. Löwy u. Sohn, Gmünd, N.-Ö., teile ich Ihnen zur Richtigstellung mit, dass die gemachten Ausführungen nicht den Tatsachen entsprechen. Wenn auch der Verkauf bereits eingeleitet ist, kann von einer erfolgten Arisierung erst dann die Rede sein, wenn die Bewilligung seitens der Vermögensverkehrsstelle erteilt ist. Der Herr Berichterstatter möge in Hinkunft nur dann über solch heikle Angelegenheiten schreiben, wenn er über dieselben genauest informiert ist. Der kommissarische Leiter: Franz Zelenka.

 

Arisierung? Die Gattin des Kaufmannes S. Frühwirt in Gmünd 2, welche Jüdin war, hat Gmünd verlassen. Ihr Gatte führt sein Geschäft weiter. Mehrere Geschäfte, welche nichtarisch sind, werden von den Besitzern verkauft und sind hiefür mehrere arische Interessenten vorhanden.

 

Bubikopf. Unsere lieben Leser werden sich vielleicht erinnern können, dass wir schon vor Jahren gegen den jüdischen Bubikopf schrieben. Leider ohne Erfolg. Nun geht uns das Altreich mit gutem Beispiel voran. Der Bubikopf entbehrt jeder Eigenart der Trägerin und soll nun verschwinden. Unsere Jungmädelschaft lässt sich das Haar wieder wachsen und flicht es in Zöpfe. Dass dadurch die Friseure etwas weniger einnehmen werden, ist sicher. Deshalb geht man im Altreich daran, Friseure zu anderen Gewerben umzuschulen (Schlosser, Mechaniker usw.). Auch die Ostmark wird bald diesem Beispiel folgen und der von den Juden eingeführte Bubikopf wird verschwinden und die alte, schöne Tracht der langen Haare wieder erscheinen. Früher war ja das Haar eine Hauptzierde der deutschen Frau und des deutschen Mädchens. Der zerzauste Wuscheltopf geht also seinem Ende entgegen; es ist wahrlich nicht schade darum. Erfreulicherweise sieht man auch hier schon Jungmädel, welche sich die Haare wieder wachsen lassen, wie es die Natur in prächtiger Weise vollzieht. Auch der „Gestank“, welcher manchmal aus dem Haar der jetzigen Modedame entströmt, ist sicherlich kein natürlicher Duft, wie er dem gepflegten langen Haar eigen ist. Die Natur hat sicherlich dafür herrlich gesorgt. Nur sind leider die Geruchsnerven vieler Menschen verdorben worden. Arische Mädchen brauchen wahrlich den Duft nicht durch Pomaden usw. verbergen, wie es vielleicht andere Rassen müssen, denen man keinen besonders guten Geruch nachsagt.

 

Achtung! Die Bezirksvertretung für die Gerichtsbezirke Gmünd und Weitra der bekannten arischen Versicherungsgesellschaft Victoria zu Berlin hat Herr Hans Botzi in Gmünd 2 übernommen. Die genannte Versicherungsgesellschaft ist eine rein arische und im nationalsozialistischen Sinne geleitete Gesellschaft, welche besonders auch den Landwirten zu empfehlen ist, da sie dadurch eine Steuerbefreiung oder niedrigere Steuerleistung erreichen können. Herr Botzi gibt jedermann gerne Auskunft und ist als guter, nationalgesinnter Volksgenosse bekannt. Wir können den Landwirten raten, sich von ihm in Versicherungsangelegenheiten beraten zu lassen. Meiden Sie die jüdischen Versicherungen, welche zwar manchmal jetzt ein deutsches Mäntelchen umgehängt haben. Die Victoria-Versicherungsgesellschaft ist ein einwandfreies arisches Unternehmen. Wir werden in einer der nächsten Folgen besonders günstige Arten der Versicherungen und deren Vorteile unseren Lesern mitteilen.

 

Bestrafung. Wir berichteten über die Verhaftung des Bezirksrichters OLGR. Dr. Feucht von Weitra, welcher dem Bezirksgericht wegen Missbrauchs der Amtsgewalt - er behandelte die verhafteten Nationalsozialisten besonders schlecht - eingeliefert wurde. Dieser Tage wurde nun der ehemalige Richter mit seinen Konsorten (Kerkermeister usw.) nach Dachau bei München eingeliefert und kann dort über seine „hervorragenden“ Taten während der Systemzeit, deren verbissener Anhänger er war, nachdenken. Dr. Feucht war schon während der Verbotszeit wegen vieler Prozesse sehr unbeliebt. Er stellte sich äußerst bigott, ging täglich in die Kirche und auf den Friedhof. Alle Parteien, die mit ihm zu tun hatten und die im Geruche standen, Gegner der Schreckensherrschaft zu sein, bestrafte er strenge und auch oft ungerecht. Mancher Bauer hat den Verlust seines Hofes ihm zu verdanken. Die Verhafteten fuhr er stets grob an, witterte in jedem einen Schwerverbrecher. Die Kost im Kerker war miserabel, besonders die politischen Häftlinge wurden elendig gefüttert. Bereits nie erlaubte er eine Zubesserung. Nun kann er Gefängniskost versuchen. Auch sein getreuer Kerkermeister stand ihm in der Ausübung der Drangsalierungen treu zur Seite. Auch er hat nun den verdienten Lohn erhalten. Feucht ist mehrfacher Wirtschaftsbesitzer; sein Amt als Richter wird er wohl nie wieder ausüben. Sein Charakter erhält dadurch Beleuchtung, dass er sich nach dem Umbruch als Nazi gebärdete; es wurde ihm aber seine Umstellung nicht geglaubt. Die Weitraer, aber auch die Gmünder kannten den Herrn besser.

 

Verhaftung zweier Systembonzen im Waldviertel. Im ganzen Bezirk Gmünd hat die Verhaftung von zwei Systembonzen, die viele Familien von Nationalsozialisten ins Unglück gebracht haben, Befriedigung hervorgerufen. Die beiden sind der frühere Leiter des Bezirksgerichtes in Weitra, Oberlandesgerichtsrat Dr. Feucht, der ein wahres Schreckensregiment ausgeübt hat, und der Bindermeister Pen[n]inger in Gmünd, der sich während der Verbotszeit als „Nationalsozialist“ gebärdete, um gegen ansehnliche Prämien als Polizeispitzel Nationalsozialisten zu verraten und den Systemgerichten auszuliefern. Die beiden wurden vorläufig in Dachau untergebracht.
Bote aus Mistelbach, 2. September 1938, S. 3

[Landesgerichtsrat Dr. Heinrich Feucht]

 

Verhaftung. Das hiesige Ehepaar Herr und Frau F., Kaufmann in Gmünd 2, wurde wegen unerlaubten Grenzverkehres verhaftet. Die Gattin des F. ist Jüdin. Das Geschäft ist derzeit gesperrt. Das Ehepaar befindet sich in Wittingau.

[F: Frühwirth]

 

Schächten. Bekanntlich ist nach dem Talmud den Juden vorgeschrieben, nur Fleisch von geschächteten Tieren zu essen. Das Schächten ist eine arge Tierquälerei, denn den Tieren wird der Balg bei lebendigem Leib herabgezogen. In Großdeutschland ist das Schächten verboten. Dieser Tage ließ eine Jüdin einen Haushasen von einem Eisenbahner schächten. Diese Marterei wurde gesehen und dem Tierschutzverein angezeigt, welche die gerichtliche Anzeige erstattete. Viele Juden essen jetzt Schweinefleisch usw. von ungeschächteten Tieren und hat sicherlich Frau M. auch schon Fleisch von ungeschäch-…

 

Flucht. Der Kaufmann Frühwirth, welcher in Gmünd 2 ein gutgehendes Geschäft hatte und dessen Frau Jüdin ist, reiste bei Nacht u. Nebel ab und soll sich jetzt wie eine Karte meldet in Prag befinden. Das Geschäft ist geschlossen. Der jüdische Schuhmacher Neufeld ist abgereist und will nach Amerika wandern. Auch der Schuster Polonsky ist bereits von Gmünd verschwunden. Er war ein polnischer Jude!

Ein Kartenkünstler. Franz Weinrich, ein herumziehender Zigeuner, stand am 6. d. vor dem Richter, um sich wegen betrügerischen Kartenspielens zu verantworten. Er führte in einem Gasthaus in Gmünd mehrere Kartenkunststücke vor, u. a. auch legte er drei Karten auf und der Mitspieler sollte sich eine Karte merken. Der Zigeuner warf dann die drei Karten durcheinander und man sollte die gemerkte Karte erraten. Zuerst wurde um kleine Beträge gespielt, welche der Zigeuner gewinnen ließ. Waren die Beträge höher, so gewann natürlich er. Die Karten waren gekennzeichnet, aber so dass Mitspieler…

 

Am 22. erhielten alle Juden den Befehl binnen 24 Stunden das Grenzgebiet zu verlassen. War ein Jude mit einer Arierin verehelicht, so konnte die Frau und die Kinder hierbleiben. Die Ausweisung geschah aus Sicherheitsgründen und zum Schutz der Betroffenen. Der Arzt Dr. Gold hat Gmünd endgültig verlassen. Er soll einstweilen nach Wien übersiedelt sein und gedenkt später nach Prag zu reisen. Ob er dortbleiben kann, ist bei den dermaligen Verhältnissen wohl zweifelhaft.

 

Gmünd ohne Juden. Auch der jüdische Advokat Pollak musste Gmünd verlassen. Er blieb solange hier, als er durfte. Nun hat auch für ihn die Stunde geschlagen. Freunde dürfte er wenig hinterlassen haben. Auch alle anderen Juden mussten Gmünd binnen 24 Stunden verlassen; man traut ihnen eben nicht einmal solange, als man sie sieht. Auch die bekannte Jüdin Münz ist abgereist. Sie glaubte, hier bleiben zu können. Ihr Mann ist bekanntlich wegen seiner schönen Taten in Dachau. Er war als Ratgeber mancher Steuerträger bekannt; wie er dieselbe ausübte ist bekannt. Nach echt jüdischer Manier. Auch Tschechen spielen hier noch den Steuerratgeber, obwohl sie als Steuerspitzel gerichtlich festgestellt wurden. Auch ihre Tätigkeit wird ein Ende nehmen.

 

Die Welt wehrt sich gegen Juda
Einwanderungsverbote und Konzentrationslager gegen jüdische Emigranten.

Ein Jude hat geschossen. Die Kugel traf einen deutschen Beamten, der den jüdischen Verbrecher in Ausübung seines Dienstes empfangen hatte. Das deutsche Volk gab die klare eindeutige Antwort dem jüdischen Volk, dem der Mörder entstammt, in dessen Auftrag er gehandelt hat. Die deutsche Reichsregierung ergriff Sofortmaßnahmen gegen die Juden, die in Deutschland durch Jahrzehnte gehaust haben, die das Deutsche Reich und Volk bis an den Abgrund brachten.

Nun brüllt die Presse der demokratischen Länder, sie klagt Deutschland vor aller Welt an: die armen Juden – die grausamen, barbarischen Deutschen! Das sagt die Presse, das heißt das sagen die Juden, denn niemand anderer macht die Presse in den demokratischen Ländern!

Was aber sagen die Völker, was sagen die Staatsmänner? Die wissen, warum sich Deutschland zur Wehr gesetzt hat, sie wissen, warum das deutsche Volk die jüdische Bestbeule an seinem Körper nicht mehr länger duldet. Sie sagen es zwar nicht aber, sie handeln nach ihrem Wissen und ihrer Verantwortung dem eigenen Volk gegenüber: Schließung der Grenzen gegen das jüdische Emigrantengesindel, Konzentrationslager für unerwünschte, lästige jüdische Volksschädlinge! Das ist das wahre Echo auf die deutschen Maßnahmen gegen die Juden. Und das können auch die jüdischen Hetzer und Schreier in den Redaktionsstuben nicht übertönen. Beweis dafür eine kleine Blütenlese:

Die Judenorganisation der tschechischen Agrarier in Mähren verlangt die …

[„Ein Jude hat geschossen“: Attentat auf den den Botschaftsmitarbeiter Ernst Eduard vom Rath durch Herschel Grynszpan in Paris am 7. November 1938]

 

Gmünd – judenrein! Gmünd ist seit einiger Zeit wirtschaftlich judenrein. Auch hier sind Personen, welche sagen, das Vorgehen gegen die Juden sei etwas hart. Denen sei aber gesagt, dass die Juden immer Volksfeinde waren. Das zeigten auch die letzten Hausdurchsuchungen nach dem Mord an Botschaftsrat vom Rath. Man fand bei den Juden zahlreiche Waffen, Auslandsvaluta und kommunistisches Propagandamaterial; auch selbst in den Synagogen wurde staatsfeindliches Material gefunden, was zeigt, dass die Juden alles daransetzen wollen, um zu hetzen und zu schüren. Sie sind eben Staatsfeinde! Die Empörung der deutschen Bevölkerung ist deshalb berechtigt. Es gibt keine unschuldigen Juden, wie manche behaupten. Besonders hier an der Grenze musste man umfangreiche Vorsichtsmaßregeln ergreifen, da die Juden mit den Kommunisten und Tschechen in Verbindung standen. Sie mussten deshalb von der Grenze entfernt werden. Nun ist dies endlich restlos gelungen.

[Ernst Eduard vom Rath wurde am 7. November 1938 in Paris von Herschel Grynszpan angeschossen, er verstarb an den Folgen am 9. November. Die Tat wurde zum Anfachen der laufenden, grauenhaften Novemberpogrome benutzt.]

23.11.1938

 

Versammlung. Die Ortsgruppe der NSDAP. veranstaltete am 17. d. im Kinosaal Gmünd 2 eine große Versammlung. Der geräumige Saal war bis auf das letzte Plätzchen gefüllt, ja viele konnten keinen Platz mehr vorfinden. Die einzelnen Formationen waren in Uniform ausgerückt, was der Versammlung ein lebhaftes Bild bot. Ortsgruppenleiter Pg. Ing. Birgfellner eröffnete die Versammlung und begrüßte u. a. den Kreisleiter Pg. Lukas und den erschienenen Gauredner Pg. Scheriau. Unter Fanfarenklängen zogen die Fahnen auf und wurden lebhaft begrüßt. In mehr als eineinhalbstündiger Rede schilderte der Redner den Werdegang der Partei. Er verstand es mit glänzenden Worten, das Vorgehen der Systemregierungen im Altreich und auch in der Ostmark zu schildern. Atemlos lauschten die vielen Zuhörer den Ausführungen. Besonders scharf kritisierte der Gauredner das Vorgehen der politisierenden Priester, die Politik des Vatikans, welche durch Jahrtausende stets für das deutsche Volk ein Unglück war. Scharf nahm er die Juden unter die Lupe, erörterte an Beispielen das volksfeindliche Verhalten dieser Rasse. Überall, wo Geld zu verdienen war, u. zw. mühelos durch Spekulation, war der Jude. Bei der Arbeit fand man ihn nie. Die Ausführungen wurden oft von lebhaftem Beifall unterbrochen, was bewies, dass Pg. Scheriau allen aus dem Herzen sprach. Er verstand es auch, die Meckerer und Nörgler zu zerzausen, die es verstehen bzw. es versuchen, Zwietracht unter die Volksgenossen zu säen. Die Brieftasche halten die Herren zu, die Wohltat der Partei aber wollen sie genießen. Sie sind keine Nationalsozialisten, wenn sie auch ein noch so großes Hakenkreuz auf der Brust tragen und wenn sie auch noch so laut Heil Hitler schreien; einen klaren Beweis erbrachte in dieser Hinsicht das Vorgehen der Herren Bischöfe, welche seinerzeit predigten, dass der Nationalsozialismus mit der katholischen Religion unvereinbar sei. Als sich der Umbruch vollzog, waren es aber gerade sie, welche sich sofort anbiederten. Es trieb sie wohl die Furcht dazu. Jetzt hat ihnen aber Gauleiter Bürckel die gehörige Antwort gegeben und sie sind wieder in den Hintergrund verschwunden. Tosendes Händeklatschen zeigte, dass die Zuhörer mit dem Redner eines Sinnes sind. Der Verlauf der Versammlung war ein überaus erhebender. Als Pg. Birgfellner dieselbe mit den Worten schloss, Pg. Scheriau möge bald wiederkommen, erfüllte er wohl den Wunsch aller Anwesenden. Nach einem dreifachen Sieg-Heil auf den Führer und dem Absingen der Deutschen Hymnen wurde die erhebende Versammlung geschlossen. Wir sagen mit unserem Ortsgruppenleiter: Auf Wiedersehen!

Beschlagnahmt wurden auch hier die Realitäten einiger Juden. Einige derselben sind stark überschuldet, da die Besitzer es verstanden, Geld aufzunehmen. Geld war ja für diese Rasse immer die Hauptsache.

 

Dass die Maßregeln gegen unsere Juden an der Grenze notwendig waren, beweist das Vorgehen des früheren Präsidenten Benesch, welcher am 4. Oktober einen Staatsstreich plante. Er wollte mit Hilfe der Juden und Kommunisten Tschechien als Sowjetstaat ausrufen. Dass die Juden damit einverstanden waren, ist leicht begreiflich. Dass es ihnen nicht gelang ist nur ein Verdienst der Vorsicht, welche man gebrauchte. Man konnte also die Juden als Staatsfeinde an der Grenze nicht dulden. Wenn ein harmloser Jude dabei war, so konnte man keine Ausnahme machen; denn hätten Benesch gesiegt, so hätten diese Harmlosen sicher seine Partei ergriffen.

 

Neuer Arzt. Bekanntlich musste Dr. Gold Gmünd verlassen und war bis jetzt kein Arzt in Gmünd 2. Nun hat erfreulicherweise Herr Dr. Rudolf Lanser seine ärztliche Praxis in Gmünd 2 aufgenommen und ordiniert täglich im großen Neubau in Gmünd 2. Herr Dr. Lanser ist den Gmündern fein Fremder. Er wirkte als Assistenzarzt im hiesigen Spital, wo er sich das Vertrauen der Patienten bald erwarb, sodass Gmünd 2 nun wiederum einen tüchtigen Arzt besitzt. Wir begrüßen Herrn Dr. Lanser auf das herzlichste und hoffen, dass es ihm in Gmünd gut gefällt und er sich in unserer Mitte recht wohl fühlen wird. Gmünd 2 ist ein großer Stadtteil und war ein Arzt eine Notwendigkeit, welcher Wunsch nun in Erfüllung gegangen ist. Also nochmals herzlich willkommen. Selbstredend ist Dr. Lanser rein arisch.

 

Geschäftsverlegungen. Auf dem Hauptplatz befand sich früher eine mechanische Strickerei der Firma Löwy. Nach dem Verschwinden des jüdischen Geschäftsinhabers aus dem Weichbilde unserer Stadt brachte der Automechaniker Vinzenz Rzepa den Besitz an sich, um hier eine für ihn praktischer gelegene Werkstätte einzurichten. Aus diesem Anlass musste der erste Stock, wo sich die Strickerei befand, geräumt werden. Sie übersiedelte ins Schloss in die ehemalige Milizkaserne und untersteht jetzt der Führung des Illegalen Felix Habel, dem wir zur Geschäftseröffnung Glück wünschen!

St. Pöltner Bote, 6. September 1951, S. 24

 

Geschäftsverlegung. Die bekannte tüchtige Modistin Frl. Else Wendl hat ihr Modistengeschäft von Gmünd 2 nach Gmünd 1, Kirchengasse 84, verlegt. (Ehem. Geschäft des H. Neufeld-Küchler).

 

1939

Auch im Nachbarlande, in der Tschechei, wurde die Zählung der Juden beschlossen. Als Grundlage der Zählung soll die Rassenzugehörigkeit gelten, nicht das Religionsbekenntnis. Also getaufte Juden werden in der Tschechei den Hebräern gleich gehalten. Auch in der Tschechei macht also der Antisemitismus Fortschritte. An der Preßburger Universität waren im letzten Semester noch 600 Juden eingeschrieben. Im jetzigen Wintersemester wurden nur mehr 38 Juden zum Studium zugelassen. Die Professorenschaft ist jetzt dort völlig judenrein. In der Slowakei dürfen jüdische Lehrer nur an jüdischen Schulen unterrichten. Recht so! Die Tschechoslowakei hat seit dem Verschwinden des Giftmischers Benesch einen anderen Kurs eingeschlagen. Die Vernunft hat gesiegt und man hat die Schädlinge aller Nationen auch dort erkannt.
4/1939

 

Einige der früheren Gmünder Juden zogen nach dem Umbruch in die Tschechoslowakei. Nun hat aber die Tschechei am 1. d. ein Gesetz erlassen, wonach alle jüdischen Emigranten binnen 6 Monaten das Staatsgebiet verlassen müssen. Es werden also die Herren wieder auswandern müssen. Sie mag eben niemand mehr. Auch werden alle seit 1918 erteilten Staatsbürgerrechte überprüft. Teilweise werden die Juden in Anhaltelager untergebracht werden. Von Gmünd 3 sind die Gmünder Juden, welche dorthin übersiedelten, schon abgereist.
7/1939

 

Die Wirkwarenfabrik wieder in arischem Besitz.
Wie bereits berichtet, ist die Wirkwarenfabrik vormals Schüller u. Co. aus jüdischem in arischen Besitz übergegangen. Einer von den vier Besitzern ist der Wiener Polizeipräsidentstellvertreter Pg. Fitzthum. Bei seinem ersten Besuch versprach er der Gefolgschaft der Fabrik bei ihrer Betriebsfeier anlässlich des Besitzwechsels nach Litschau zu kommen. Diese fand am 25. Mai im Saale Skolek statt. Voi[!] der Gefolgschaft waren 200 Heim- und Betriebsarbeiter mit Direktor Schwarzmüller erschienen, von der Partei war Ortsgruppenleiter Pg. Dr. Mayer, von den Besitzern Pg. Fitzthum und außerdem ein Vertreter der DAF. aus Wien erschienen. Pg. Fitzthum begrüßte alle Erschienenen und hoffte auf ein wirksames Zusammenarbeiten.
23/1939

 

„Arisierung der Wirkwarenfirma Schüller u. Co.“ In unserer Ausgabe vom 7. d. berichteten wir, dass Polizeivizepräsident Fitzthum einer der vier Besitzer der Firma Schüller. Co. geworben sei. Dies ist selbstverständlich ein Irrtum, denn es liegt auf der Hand, dass ein hauptamtlicher Staatsbeamter nicht nebenbei eine Firma arisieren kann. Es handelt sich vielmehr am dessen Bruder Karl Fitzthum.
30/1939

Karl Zimmel aus Rottenschachen, heute Rapšach

Juli 9th, 2018

Der am 25.10.1913 geborene Tischlergehilfe soll bei Wenzl Hartl („ein Haus von Hartl“) gearbeitet und nach der Niederlage von Stalingrad wegen „kommunistischer Reden“ aufgefallen und denunziert worden sein. Er soll am 19.09.1944 vom OLG Wien zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt worden sein.1

Genaueres werden wir beim DÖW über ihn erfahren!

Apropos Hartl: Auf deren Firmenwebsite kommen die Jahre 1938 bis 1945 in der Firmengeschichte nicht vor, wohl nicht deshalb, weil sich in dieser Zeit nichts ereignet hätte. Hartl ist gerade in dieser Zeit zum Großlieferanten von Fertigbaracken an die Organisation Todt für den Osten geworden! 1938 soll der Personalstand noch bei 50 gelegen sein, der Höchststand in der Nazizeit aber an die 600 betragen haben! Davon waren 500 Zwangsarbeiter, die in einem unweit aufgebauten Lager untergebracht waren: Franzosen, Belgier, Russen, ab Mitte 1944 auch an die 100 ungarisch-jüdische Leute.2 Man hätte jede Menge aufzuarbeiten!

Auf der Internetressource nie-wieder-gau-wien-niederdonau findet sich folgende Beurteilung der Firma:

„Die noch heute bestehende Firma Hartl - 'Hartl-Haus' in Echsenbach war ein Vorzeigebetrieb der Nazis. Geschäftsführer Ing. Karl Hartl war zugleich Bürgermeister und Ortsgruppenleiter. Damals hieß sie Fa. Wenzel Hartl, Niederlassung Echsenbach.
Hartl war ein Familienbetrieb, der von Wenzel Hartl, dem Vater von Karl, als Sägewerk gegründet wurde. Unter den Nazis blühte das Unternehmen so richtig auf: Wehrmachtssiedlungen, Kinos, Truppenunterkünfte, RAD-Lager, Parteilokale, 'Sturmheime' für die SA, Baracken für Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter...“

Hartl soll beispielsweise bei der Errichtung des Truppenübungsplatzes und der Siedlung für Offiziere in Allentsteig sehr gut verdient haben.

„In Echsenbach wurden auch jüdische Zwangsarbeiter aus dem KZ eingesetzt. Einige Tote wurden irgendwo verscharrt, Nachfragen der Israelitischen Kultusgemeinde blieben nach dem Krieg erfolglos. Die Arbeiter von Hartl stellten die Kerntruppe aller Parteiorganisationen, vor allem der SA. Der Volkssturm wurde von den Betriebsleitern von Hartl kommandiert. Viele der Hartl-Nazis stammten aus Allentsteig.“3

________ 11. Juli 2018:

Hatte gestern meinen ersten Besuch im Dokumentationszentrum des Österreichischen Widerstandes. Keine Ahnung, warum ich solange gebraucht habe, dort hinzufinden.

Von Karl Zimmel liegt dort unter der Signatur 10.208 das Urteil des Oberlandesgerichtes Wien vom 29. September 1944 gegen ihn auf:

Im Namen des Deutschen Volkes! [...]
Der Angeklagte Karl Zimmel hat während des Jahres 1943 in Echsenbach fortgesetzt öffentlich gegenüber Arbeitskameraden wehrkraftzersetzende Äusserungen gemacht und mit Kriegsgefangenen verbotenen Umgang gepflogen. Er wird deshalb zu einer Gesamtstrafe von vier (4) Jahren Zuchthaus und zum Ersatz der Verfahrenskosten verurteilt.4

Man erfährt in diesem Dokument, dass Zimmel tschechischer Staatsangehöriger war, verheiratet war und für drei Kinder zu sorgen hatte.
Äusserungen, die er vor seinen Denunzianten unter vier Augen machte, wurden ihm als öffentlich getan ausgelegt, weil „der Angeklagte damit rechnen musste, dass sie von den Anhörenden nicht für sich behalten, sondern weitergegeben würden".

Zimmel hatte noch Glück, denn wäre sein Fall vor den Volksgerichtshof gekommen, hätte er vielleicht das Jahr 1944 nicht überlebt. Es wäre interessant zu erfahren, was nach Kriegsende aus ihm geworden ist. Er gehörte zu den Mutigeren aus unserer Mitte!

________

1) Robert Kurij, Nationalsozialismus und Widerstand im Waldviertel. Die politische Situation 1938-1945 (Horn 1987) 122.

2) Maria Theresia Litschauer, Architekturen des Nationalsozialismus (Wien 1012) 33-40. Von der selben Autorin: https://www.sammlung-spallart.at/de/sammlung/684/

3) Onlineressource: https://nie-wieder-gau-wien-niederdonau.webnode.at/echsenbach-no/

4) DÖW, Signatur 10.208.

Selbstbeschreibung der NSDAP-Ortsgruppe Gmünd aus 1942

Juli 23rd, 2012

Hier ein weiteres Originaldokument zu den Umtrieben der Nationalsozialisten in unserem Bezirk. Vielleicht hilft es ein wenig, die finsteren Jahre auszuleuchten, die in keinem der vorhandenen lokalen Geschichtsbücher genauer beschrieben werden. Vielleicht hilft es auch ein wenig, die alte Behauptung, hier im oberen Waldviertel wären die Nazis ohnehin nicht so stark gewesen, kräftig zu relativieren!

Donauwacht, 27. April 1942

15 Jahre NSDAP-Ortsgruppe Gmünd
1927­-1942. Ein geschichtlicher Rückblick

Wenn wir heute aus Anlass der Fünfzehnjahrfeier der NSDAP-Ortsgruppe Gmünd rückblickend über das Werden und Wachsen der Partei und der Bewegung in Gmünd berichten, so erfüllt es uns mit berechtigtem Stolze feststellen zu dürfen, dass es die Stadt Gmünd war, in der das Gedankengut des Nationalsozialismus zuerst im oberen Waldviertel Eingang fand und von hier aus sternförmig ausstrahlte.

Schon im März 1919, nach den schweren Erschütterungen eines verbrecherischen Friedensvertrages, der gerade hier an der Grenze doppelt hart empfunden wurde, entstand die Ortsgruppe der NSDAP, die allerdings später wieder zerfiel. Hervorgegangen ist diese Ortsgruppe aus der deutschen Gewerkschaftsbewegung und ihre Mitglieder waren fast ausschließlich Mitglieder der Deutschen Verkehrsgewerkschaft.

Der Bannerträger des nationalen Gedankengutes war schon damals Baurat Ing. Karl Breitenthaler, der derzeitige Gauhauptmann von Oberdonau. Auf ihn werden wir noch im Verlaufe dieser kurzen Erinnerung zurückkommen.

Von Gmünd aus wurden, wie schon oben angedeutet, einige Ortsgruppen gegründet, die weit über das Gebiet des heutigen Kreises hinausreichten. So in Litschau, Schrems, Weitra, Hoheneich, Gr.-Gerungs und Waidhofen a.d. Thaya. Außerdem wurden Stützpunkte in Hirschbach, Raabs, Heidenreichstein, Brand und Zwettl gegründet.

Der Führer und Inspirator in Gmünd und dem ganzen von hier aus erschlossenen Gebiete war Ing. Breitenthaler, der schon am 3. Nov. 1918 auf dem Stadtplatz in Gmünd sein grundlegendes Programm verkündete. Er war und blieb Zeit seines Hierseins Mittelpunkt des Kampfes. Wir wollen aus jener Zeit nur zweier Versammlungen gedenken. Das eine war eine Protestkundgebung am Bahnhof in Gmünd einige Tage nach dessen Besetzung durch die Tschechen. Breitenthaler tat damals den prophetischen Ausspruch: 'Wir werden ihn wieder heimholen.'

Am 10. Oktober 1920 sprach anlässlich einer Wahlversammlung, bei der sich auch die NSDAP von Gmünd mit einer Liste beteiligte, im Kinosaal in Gmünd unser Führer Adolf Hitler.

Durch die Besetzung des Bahnhofes durch die Tschechen mussten viele tätige Nationalsozialisten abwandern, da sie nach Linz oder St.Pölten versetzt wurden. Dadurch verlor die Partei viel an ihrer Aktivität. Nach einigem Wechsel wurde Pg. Staudenbacher Ortsgruppenobmann.

Der Kampf Ing. Breitenthalers richtete sich nicht nur gegen die Sozialdemokratie und Christlichsozialen, sondern auch gegen die Großdeutschen.

Im August 1921 wurde als Nachfolger Staudenbachers Pg. Hochfellner Kreisobmann und im darauffolgenden Jahre auch Ortsgruppenobmann von Gmünd.

Dr. Walter Riehl gab im Jahre 1923 Anlass zur Parteispaltung in eine Dr. Walter Riehl- und eine Schulz-Gruppe. Erstere verlor rasch an Bedeutung. Auch an Gmünd ging dieser Hader nicht spurlos vorüber. Eine Reihe von Versammlungen bildeten die Marksteine auf dem Wege des Werdens in diesen Jahren. Redner von Bedeutung konnte Gmünd damals begrüßen. So unter anderen Prof. Suchenwirth und Distler. Immer wieder versuchten die Roten die Versammlungen zu stören und es kam oft zu argen Keilereien. Trotz mancherlei Rückschläge blieb die Partei oben und konnte zum Schluss 6 Gemeinderäte stellen. Oft war es den nat.soz. Gemeinderäten auch 'als Zünglein an der Waage' gelungen, Erfolge zu erringen.

Die Jahre 1924 und 1925 brachten das Verbot der Partei im Reich. Dieses Ereignis wirkte sich auch auf unsere Ortsgruppe lähmend aus. Es fehlte an dem nötigen Schwung, zudem die Jugend noch ganz auf Seiten der Roten und Schwarzen stand.

Im Jahre 1926, zu den Wahlen in den Landtag, brachten auch die Nationalsozialisten eine Liste ein. Sie durften sich aber nicht wie gewollt 'Die Hakenkreuzler', sondern sie mussten sich 'Die Deutschsozialen' nennen. Obwohl die Gmünder damals in ihrer Arbeit bis Sigmundsherberg kamen, war die Wahl ein Fiasko.

Das Jahr 1927 brachte dann Klärung in die Haltung der Gmünder Nationalsozialisten. Der Kampf Schulzgruppe - Hitlerbewegung wurde endgültig zu Gunsten der letzteren entschieden. Dadurch war mit dem Jahre 1927 eigentlich die Ortsgruppe gegründet. Bei der ersten Sitzung der neugegründeten Ortsgruppe waren unter anderem folgende Parteigenossen anwesend: Schwingenschlögl, Norbert Wollrab, Johann Millauer, Hans Nigisch, Anton Reisinger, Johann Führer, Karl Stütz, Ludwig Wandaller, Dr. Franz Körner, Johann Bruckner, Ing. Anton Leyrer und Sepp Hochfellner. Alle diese Parteigenossen haben damals die Beitrittserklärung abgegeben. Zu ihnen kamen dann in den nächsten Tagen noch die Parteigenossen Franz Matejka, Karl Pany, Johann Mann und Dr. Franz Bauda.

Im Jahre 1928 stieg die Zahl der Mitglieder auf 18, im nächsten Jahr auf 26 und Anfangs 1930 auf 34.  1929 wurde die Hitler-Jugend gegründet und brachte wieder mehr Schwung von unten herauf.

Im November 1930 wurde die Obmannstelle Pg. Johann Mann übertragen.

Die HJ. hat sich mit verschiedenen Tiefgängen bis 1931 herübergerettet, jedoch im Jahre 1932 musste sie vollkommen neu aufgebaut werden. Es wurden auch eine DJ., der BDM. und die JM. aufgestellt. Mit den Aufgaben dieser Gliederungen wurden Pg. Birgfellner und Pgn. Kunz beauftragt.

Von Pg. Mann übernahm Pg. Pany die Ortsgruppenleitung, musste sie aber wegen seiner Berufung zum Bezirksobmann wieder an Mann nach kurzer Zeit zurückgeben.

Nicht vergessen wollen wir, dass im November 1927 der gefallene Gauleiter Pg. Leopold das erste Mal in Gmünd sprach!

Mit dem immer größeren Erstarken der Partei im Reich, nahm auch die Tätigkeit und der Kampf bei uns immer größere und heftigere Formen an. Die Versammlungstätigkeit erlebte ihren Höhepunkt vor den Landtagswahlen 1933. Nicht unerwähnt soll die Tätigkeit des Pg. Nigisch bleiben, dessen Propaganda in dieser Zeit sehr gut gewirkt hat. Dr. Beringer wurde 1932 Bezirksleiter und seine Frau Frauenschaftsleiterin.

1932 wurde die SS aufgestellt.

Am Parteitag in Weitra im Jahre 1933, an dem auch die Schwester des Führers teilnahm, stellte die Gmünder HJ. ein beträchtliches Kontingent.

Dieses Jahr war überhaupt äußerst bewegt in der Geschichte der Ortsgruppe Gmünd. Hier soll einer Saalschlacht gedacht werden mit nachfolgendem Bombardement auf dem Eisenbahndamm, bei dem besonders die SA von Weitra unter ihrem Obersturmbannführer Fitzthum in Erscheinung trat. Es gab auf beiden Seiten zahlreiche Verwundete und Verletzte.

Für den Angriffsgeist der Partei zeugt es auch, dass bei den schon erwähnten Landtagswahlen im Jahre 1933 die Nationalsozialisten der Ortsgruppe Gmünd 9 Mandate erreichen konnten und damit als stärkste Fraktion in die Gemeindestube einzogen. Sie stellten auch den ersten nat.-soz. Bürgermeister. Es war dies Pg. Karl Pany. Die Sozialdemokraten konnten im Verein mit den Kommunisten 10 Mandate, die Christlichsozialen 4 und die Heimwehr 1 Mandat erringen.

Jetzt erfolgten auch bereits die ersten Verhaftungen und Einkerkerungen.

Im März 1933 übernahm der derzeitige Ortsgruppenleiter Pg. Birgfellner die Ortsgruppe und führt sie mit Unterbrechungen, die durch seine Einkerkerungen und die nachfolgende besondere Bespitzelung sich ergaben, bis heute. Genannter musste auch bei der Auflösung der Partei die Liquidation der Ortsgruppe durchführen und es fand bei ihm die erste Hausdurchsuchung statt.

Die Verbotszeit brachte zwar die Verhaftung sämtlicher führender Parteigenossen, konnte aber den Geist, der einmal entfacht war, nicht mehr zum Verstummen bringen. 1934 wurde von den Parteigenossen Birgfellner und Zapka die Partei reorganisiert.

Aus dem Jahre 1935 ist besonders die Tätigkeit der SA. zu erwähnen, die ein besonderes Aufgabengebiet zugewiesen bekam. Es waren dies besonders die zahlreichen Überstellungen verfolgter Nationalsozialisten über die tschechoslowakische Grenze, die mitten durch die Stadt lief, ins Altreich und das Hereinbringen von Propagandamaterial und sonstiger wertvoller Kampfmittel zu uns. Bei den Flüchtlingstransporten waren es besonders zwei Parteigenossen, die sich restlos in den Dienst stellten: der derzeitige Kreisleiter i. V. Ludwig Binder und Pg. Stiedl.

SA.-Führer war während der ganzen Verbotszeit Pg. Stephan Urbanek, die SS führten die Pg. Führer, Roth und Jirschik. Der Standartenführer der SS Hiedler gründete in dieser Zeit aus der Arbeiterschaft einen zweiten SS-Sturm. Die illegale Frauenschaft wurde von Pgn. Leyrer geführt, die auch heute die Frauenschaft des Kreises führt.

Im Jahre 1935 wurde auch die Partei durch den derzeitigen Kreisleiter Pg. Hans Lukas reorganisiert und Pg. Birgfellner wieder erneut mit der Führung der Ortsgruppe betraut.

Im Jahre 1936 setzte die gewaltigste Verfolgungswelle gegen die Partei auch bei uns ein und es wurden alle führenden Parteigenossen verhaftet, sodass die Gefängnisse in Gmünd, Weitra, Schrems und Litschau nicht ausreichten und sogar Parteigenossen nach Zwettl abgegeben werden mussten. Ein Teil wurde in Ketten geschlossen nach Krems eingeliefert! Tausende Tage von Strafen wurden verhängt.

Es übernahm nun kurze Zeit Pg. Speil die Führung der Ortsgruppe. Es wurden neuerlich Mitglieder gesammelt und die HJ. neu aufgestellt. Zu Beginn des Jahres 1938 wurde Pg. Speil Bezirksleiter und Pg. Binder übernahm die Ortsgruppe Gmünd 1, während Pg. Strobl die Leitung der Ortsgruppe Gmünd 2 übernahm. Nach dem Umbruch wurde Pg. Birgfellner wieder mit der Ortsgruppenleitung betraut, der den Ausbau der Ortsgruppe bis heute führt.

Viel wäre noch zu erzählten, aber es ist natürlich in den uns zur Verfügung stehenden Raume nicht möglich, alles zu sagen und es ist auch nicht Sinn dieser Betrachtung, eine lückenlose Geschichte der Ortsgruppe zu schreiben. Hervorgehen soll nur, wie immer wieder, nach dem alten Kampfruf 'Trotz Verbot nicht tot!' sich der Geist unseres großen Führers durchsetzte und auch hier zum endgültigen Siege reifte. Und dies danken wir jenen Männern, die sich restlos -  ohne Rücksicht auf ihre Person oder ihre Familie einsetzten. Wenn auch nicht alle genannt werden konnten, alle waren gemeint. In der Geschichte der Ortsgruppe werden sie für alle Zeiten weiterleben. Die Treuesten aber von ihnen tragen heute das goldene Ehrenzeichen der Partei. Sie sind uns Beispiel für immer. a

Land-Zeitung: 30.März 1938

Januar 24th, 2012

Gmünd

Todesfall. Hochbetagt…

Unsere stramme SA unternimmt Propagandafahrten mit Auto, Motorrad und Fahrrad in die umliegenden Ortschaften, um das Landvolk aufzuklären. Geradezu Schaudergeschichten erzählte man den Bauern und Bäuerinnen. Unter anderem wurde vielfach gelogen, daß das Kirchengehen abkomme, daß in den Kirchen nicht mehr geläutet werden dürfe und anderer Unsinn mehr. Mit allen Mitteln der Verlogenheit wurde gearbeitet, um das Volk an Schuschnigg zu ketten. Kein Mittel war zu schlecht, um nicht angewendet zu werden und werden jetzt noch im Geheimen angewendet. Unsere stramme SA wird aber dafür sorgen, daß die Wahrheit bekannt wird. Am 10. April soll jeder Wähler genau unterrichtet sein, damit er mit voller ehrlicher Überzeugung seine Stimme für unseren Führer Adolf Hitler abgeben kann. Auch die neuen Bürgermeister werden Sorge tragen, daß die Wahrheit siege und die Falschheit und Verleumdung unterliege und in die gebührenden Schranken gewiesen werden.

Verschiedenes. Die jüdischen Firmen Löwy, Reich und J. Schwarz wurden unter arischer Leitung gestellt. – Unsere stramme SS erhielt bereits schmucke Uniformen, welchen den schlanken jungen Männern vorzüglich passen. Die Sammlungen in den einzelnen Ortschaften werden planmäßig durchgeführt und fließen die Spenden der diensthabenden SA und SS zu. Pg. Herr Oberlehrer Bründl, ein geborener Gmünder, ist unermüdlich tätig, die Bevölkerung aufzuklären und hält massenhaft besuchte Versammlungen ab. Er wurde von dem früheren Regime mit Haß und Maßregelung verfolgt. Als Dietwart des Deutschen Turnvereines Gmünd ist er allen in bester Erinnerung, da er ein vorzüglicher, mit großem Wissen ausgestatteter Redner ist. Pg. Walter Weiner, welcher ebenfalls ein strammer Turner war, ist in Wien NSBO-Leiter seiner Firma, welche seit Jahren die größte Reklame(Lichtreklame)-Firma Wiens ist. Der einzige arische Rechtsanwalt in Gmünd ist Pg. Dr. E. Wais, in dessen Kanzlei auch Pg. Dr. Schrattel, dessen schneidigen Reden den Gerichtssaalbesuchern bekannt sind. – Der nächste Jahrmarkt findet am 12. April in Gmünd 2 (Neustadt) statt und wird hoffentlich von vielen arischen Marktfieranten und Käufern besucht. Es ist ja die Osterwoche. Das städtische Museum ist wieder jeden Sonn- und Feiertag geöffnet und versäume keiner den Besuch desselben. Er wird dadurch unsere deutsche Stadt besser kennen lernen. – Unsere strammen SA- und SS-Männer und die Hitlerjugend, zu der ein großer Zulauf herrscht, veranstaltete am 24.d. abends einen großen Propagandazug durch die Stadt. Die Beteiligung bewies wieder glänzend, daß die neue Zeit in Gmünd verstanden und freudig begrüßt wird.

Für Kinofreunde können wir die erfreuliche Mitteilung machen, daß die Direktion des Apollokinos in Gmünd 2 mit den großen deutschen Filmgesellschaften abgeschlossen hat und in Kürze große deutsche Filme bringen wird, was gewiß von allen Kinobesuchern freudigst begrüßt werden wird. Das Kino ist ja auch ein Unternehmen, welches nicht nur der Unterhaltung, sondern auch der Belehrung dienen soll.

Verschiedenes. Der neue Gemeindeverwalter der Stadt Gmünd, Oberlehrer Pany, wird täglich von halb 10 bis 11 Uhr vorm. in der Gemeindekanzlei zu sprechen sein. Für die Neustadt bleiben folgende Fürsorgeräte: Dachdeckermeister Speichler, Glasermeister Boigner und Textilarbeiter Weißenböck. Zum Kommissär für die Fürsorge wurde Herr Josef Strobl bestellt. Der frühere Obmann der Fürsorge bekleidet deshalb keine Funktion mehr in diesem Amte. Die Straßenaufsicht führt Herr B.B-Pensionist Fegerl. Die Aufsicht über die hiesige Holzwarenfabrik hat Herr Buchhalter Fegerl übernommen. Die Fürsorge für die Frauen und Kinder haben die beiden Frauen Birgfellner und Frau Ing. Leyrer übernommen. Auch Frau Speil, Riedl usw. stellten sich bereitwilligst in den Dienst der großen Sache.

Frecher Diebstahl am hellichten Tage. Dem Gastwirt Neuwirth in …

Jeder Deutsche lese die „Land-Zeitung“. Sie hat auch in der schweren Zeit stets stramm deutsch geschrieben und wurde streng verfolgt und empfindlich bestraft. Man erinnere sich nur an die hohe Strafe …

Das Deutschland- und das schöne Horst-Wessellied bekommt man um je 4 Groschen bei der Buchhandlung Berger in Gmünd. Das Lied wird nun auch in den Schulen eifrig gepflegt. Ein Lehrer sagte uns, daß er wieder mit Freude in die Schule gehe, daß man wieder auflebe nach jahrelanger Knechtschaft. Er sagte, jetzt freue ihn wieder das Unterrichten. Gewiß, der Lehrstand hat unter der Knute arg gelitten und jede freie Regung wurde streng und ungerecht bestraft. Man wollte wieder den Lehrer zum Büttel herunterdrücken. Gottlob ist dies nun auch endgültig vorüber. Selbst Geistliche grüßen mit Freude den Hitlergruß; solche Priester wird man stets in Ehren halten, denn sie sind Volkslehrer und Berater und mißbrauchen nicht die Religion zur Politik. Deutsche Priester wird man stets ehren! Wir wollen unsere Jugend zu ehrlichen, aufrechten Menschen erziehen, nicht zu Heuchlern und scheinheiligen Kreaturen. Der Führer will Tatchristen von tiefer wahrer Religiosität.

Apollotonkino Gmünd 2. Mittwoch, den 30.d. „Das Herz der Welt“ (Lloyds in London), mit Tyrone Power, Madeleine Carrol, Freddie Bartholomeo, ein gigantischer Film, in dem die Geschichte des größten Spiel- und Weltkonzerns erzählt wird. Samstag, den 2. April und Sonntag, den 3. April er große Ausstattungsfilm der Ufa „Gasparone“, nach der berühmten Operette von Millöcker, mit Marika Rökk und Leo Slezak.

Nun sind auch in Gmünd alle jüdischen Geschäfte durch Anbringen von großen Zetteln mit der Aufschrift „Jüdisches Geschäft“ erkenntlich gemacht. Alle werden dadurch ihre Kunden verlieren, denn die Parole heißt: „Kauft nur bei Ariern!“ Wie wir hören, wollen manche Juden Gmünd verlassen. Nur wissen sie nicht, wohin. Auch die jüdischen Kaufhäuser in den Städten der Umgebung, z.B. in Schrems, Weitra, Litschau u.a. tragen ähnliche Kennzeichnungen. Die Bäcker drüben klagen schon, daß ihnen jetzt das Brot übrig bleibt, das früher Staatsangestellte und Pensionisten herüber trugen.

Hakenkreuze. Man sieht jetzt bereits keinen Menschen, der nicht das Hakenkreuz an der Brust trägt. Die ersten bekam man beim hiesigen Uhrmacher Hans Temper in Gmünd 2, als sich noch manche nicht getrauten, das deutsche Hoheitsabzeichen zu tragen. (Gleich nach der Rede des Dr. Jury). Herr Temper war bald ausverkauft, obwohl er einige tausend Stück hatte. Das parteiämtliche Abzeichen war zu dieser Zeit noch verboten, wurde aber doch von manchem hervorgesucht und aufgesteckt. Bald ergriffen Arbeitslose die Gelegenheit, einige Groschen zu verdienen und schnitten das Abzeichen aus Weißblech, Kupferblech etc. aus und boten es zum Kaufe an. Niemand wies sie ab. Aber auch die Spengler und andere Geschäfte erzeugten Hakenkreuzabzeichen, sodaß bald der Bedarf gedeckt war. Die Fa. Baumann arbeitete schon wochenlang an der Erzeugung von Hakenkreuzfahnen, war aber bald ausverkauft. Frauen und Mädchen stellten sich in den Dienst und nähten fleißig die Hoheitszeichen an den Fahnenstoff. Die rot-weiß-roten Fahnen wurden bald in schwarzweißrote verwandelt, denn der rote Fahnenstoff war nirgends zu haben. Die Färberei kam mit dem Färben nicht nach. Frau Ing. Leyrer nimmt als Leiterin die Einschreibungen vor und die deutschen Frauen eilen herbei, um der hehren Idee dienen zu können.

An das Deutschtum, heißt ein prachtvolles Gedicht unserer bekannten Heimatdichterin Christl Schraufek-Troeger, welches die Dichterin in Form einer mit Hakenkreuz gezierten Postkarte im Selbstverlage herausgibt. Jeder Waldviertler, welcher Freunde in der Fremde hat, wird mit Freude diese Karte benützen, da die Verse von wahrer Heimatliebe und Treue zum Volke glühen.

In der ernsten Zeit fehlt es nicht an Witzbolden. So las man unlängst nahe der Grenze folgendes Verslein: Fuchs, du hast das Land gestohlen, gib es wieder her, sonst wird dich der Hitler holen, mit seinem braunen Heer. Manche Deutsche von drüben bleiben den ganzen Tag bei uns, sie fühlen sich jetzt hier wohl und hoffen sehnsuchtsvoll, daß auch ihnen die Erlösung naht. Es hat sich eben jetzt wieder glänzend bewiesen, daß Gewalt und Brutalität ein Ende nehmen muß.

Zum Stadtverwalter wurde Herr Oberlehrer i.R. Karl Pany ernannt. Herr Pany war schon einmal Bürgermeister und wurde bei der Auflösung der NSDAP seines Amtes enthoben. Die meisten Wähler in Gmünd bedauerten szt. die Abdankung des strammen Mannes und sind erfreut, ihn nun wieder an der Spitze der Gemeinde zu sehen.

Ausgabe einer Sonderbriefmarke zu 6 Rpf. aus Anlaß der Volksabstimmung am 10. April 1938.

Stadttonkino. Heute, Mittwoch, den 30.d. „Silhouetten“, ein schöner Wiener Film…


Über die Firma Löwy und Sohn erfährt man bei Polleroß (Die Erinnerung tut zu weh, S.43): „Die Lebensmittelhandlung E. Löwy & Sohn wurde bis zur ‚Arisierung‘ im Jahre 1938 von den Brüdern Hermann und Karl Löwy geführt und beschäftigte ungefähr zwanzig Mitarbeiter. Hermann flüchtete mit seiner Gattin in die USA, Karl konnte über England nach Palästina auswandern, während seine Frau Magda, eine gebürtige Ungarin, in ihrer Heimat als U-Boot überlebte. Die beiden Eigentümer kehrten 1946/47 nach Gmünd zurück und führten das Unternehmen bis zur Pensionierung im Jahre 1975 weiter.“

Eine Firma Reich aus Gmünd wird unter den Waldviertler Leder- und Fellhändlern aufgezählt. (Polleroß, S.114)

Viel mehr erfährt man über die Firma Schwarz. Polleroß kann sich auf einen Bericht von Franz Chaloupek, den späteren langjährigen Bürgermeister von Gmünd stützen, der als junger Mann in dieser Firma angestellt war und den Raub der Eigentümer selbst miterleben musste. Fotos des Ladens am Gmünder Stadtplatz sind im Buch abgedruckt. Über das Schicksal der Familie Schwarz: „Während der 18jährige Sohn des Geschäftsinhabers, Otto Schwarz, noch im Jahr 1938 nach Shanghai flüchten konnte, heiratete die Tochter Anni, Jahrgang 1915, damals den jüdischen Arzt Dr. Finale(*). Das Ehepaar flüchtete nach Frankreich, wurde jedoch nach der Invasion von der SS in Grenoble aufgegriffen und erschossen. Ihre zwei Kinder wurden von französischen Widerstandskämpfern in ein Kloster nach Spanien gebracht. Friedrich Schwarz und seine Gattin Irma wohnten bis 1944 in einem Haus in der Praterstraße in Wien, wurden nach Minsk deportiert und kamen dort ums Leben.“ (Polleroß, S.32)

(*) "Dr. Finale" muss richtig heißen "Dr. Finaly"! Die beiden Kinder von Fritz und Anni Finaly, Robert und Gerald, konnten nach dem Krieg nur schwer wieder dem katholischen Internat entrissen werden und zu nahen Verwandten kommen. Die Geschichte unter dem Namen "Finaly Affäre" erregte in Frankreich einige Aufmerksamkeit. Sogar ein Spiegel-Artikel erschien 1953 dazu! Die Universität Wien hat Dr. Finaly in ihr Gedenkbuch aufgenommen, dort findet man auch ein Foto von ihm zusammen mit seiner Frau. Beide kamen in Ausschwitz ums Leben und wurden nicht, wie Polleroß meint erschossen.

In der vorigen Ausabe der Land-Zeitung wurde von der vorübergehnenden Festnahme eine Sohnes von Josef Schwarz wegen kritischer Äusserungen gegen die neuen Machthaber berichtet. Es ist nicht ganz klar, ob damit etwa Friedrich Schwarz gemeint war. Die Firmenbezeichnung war jedenfalls "J. Schwarz und Sohn".