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Wo war Kafka im Sommer 1922? An der Lainsitz!
Irgendeiner muss vor Jahrzehnten den fatalen Fehler gemacht haben, und seither hat ihn die ganze Literaturwissenschaft abgeschrieben!
Kafka war im Sommer 1922 fast drei Monate lang (23. Juni bis 19. September) in der Stadt Planá nad Lužnicí, in einer Ferienwohnung seiner Schwester Ottla. Er schrieb dort neun Kapitel seines Romans "Das Schloss", sie blieben die letzten dieses Fragments.
Was liest man in allen Biografien? Er wäre in Plana an der "Luschnitz" (!) gewesen. Alle schreiben es, die gedruckten wie die elektronischen Lebensbeschreibungen. Googelt man nach Kafka und Luschnitz, sieht man das Malheur!
Ich bin überglücklich, diesen Fehler hiermit aufklären zu können. An der Lainsitz hat einer der größten Schriftsteller einen Hauptteil eines seiner bekanntesten Werke verfasst! Die ganze Welt soll es wissen!
Franz Kafka: Das Schloß. Kapitel 12 bis 20. Das Buch wurde erst nach seinem Tod im Jahr 1926 veröffentlicht.
Des weiteren verfasste er in Planá die Erzählung "Forschungen eines Hundes".
Wie es Kafka in Plan erging, erfährt man aus seinen Briefen. Nur einmal, auf einer Poskarte vom 26. Juni an Robert Klopstock, erwähnt er darin auch unseren Fluss:
"...aber da es in Planá lebendige Menschen und Tiere gibt, ist auch hier Lärm, der aus dem Schlaf schreckt und den Kopf verwüstet, sonst aber ist es außerordentlich schön mit Wald und Fluß und Gärten."
Für Kafka und sein Werk ist es natürlich unerheblich, ob der Fluss nun Luschnitz oder Lainsitz hieß. Für den Fluss aber...
Planá nad Lužnicí auf alten Fotographien.
Stadt Planá nad Lužnicí